Montag, 2. Mai 2016

Freiberufliche Krankenschwester – wie geht denn das?

Freiberufliche Krankenschwester – wie geht denn das?

Dem einen oder anderen Kollegen wird sie schon mal begegnet sein: eine „Leihschwester“, die auf eigene Rechnung arbeitet. Nun, ich bin so eine. Seit nunmehr acht Jahren auf Reisen.

Honorarpflegekräfte gibt es schon seit vielen Jahren, was in der Öffentlichkeit, und selbst bei vielen Ämtern nicht bekannt war. Bei der Anmeldung meiner Tätigkeit musste ich enorme Kräfte aufbringen, um aus „Pflegedienst“ „freiberuflich“ zu machen. Wer mal wirklich dumme Gesichter sehen will, sollte diesen Prozess durchlaufen.

Wie sieht die Praxis aus? Die Anmeldung ist in den Bundesländern unterschiedlich. Ich habe mich beim Gesundheitsamt angemeldet, Berufszeugnis vorgelegt und mich beim Finanzamt als Selbständige gemeldet. Das war alles an Behördenkram. Ganz einfach – bis hierher. Ab diesem Zeitpunkt ist man selbständig und trägt die Ausgestaltung des Geld verdienen allein. Da fangen die Herausforderungen an. Wie komme ich an Kunden/Aufträge? Wo wohne ich, wenn der Auftrag Jwd liegt? Wie sollen meine Rechnungen aussehen und wie oft soll ich sie schreiben? Was, wenn ein Kunde nicht zahlt?

Methodisch vorzugehen lohnt. Zunächst habe ich einen einseitigen Profilbogen erstellt. Ein gut gemachtes Bild, persönliche Daten und, natürlich hervorgehoben, was ich fachlich sehr gut beherrsche auf eine Seite gebracht in gefälliger Struktur. So, das ein Personaler nach lesen dieser einen Seite denkt:“Alte Schachtel, aber die kann wat!“
Mit diesem Profilbogen habe ich Agenturen angeschrieben, welche Honorarpflegekräfte an Kliniken vermitteln. Diese Agenturen (Agenturen sind ein ganz spezielles Thema, zu dem ich noch einen Post verfassen werde) findet man im Internet.
Zuvor erstellte ich eine Kalkulation (Kosten/Aufwand/Erlöse/Gewinn), die die Honorarforderung erbringt.
Ein Anruf der Agentur: Klinik xy braucht Fachpflegekraft von bis. Zugesagt. Jetzt suchte ich mir ein Zimmer/ möblierte Wohnung/ Ferienwohnung je nach Buchungslänge in der Nähe der Klinik.

Inzwischen hatte ich mir ein Logo gebastelt, das alle Geschäftsdokumente von mir ziert. Ebenso eine Rechnungsvorlage in Excel, in die ich nur noch Beginn und Ende der Tagesarbeitszeit eintragen musste.

Auftrag war abgearbeitet und die Rechnung beglichen. So funktioniert es...............wenn die Deutsche Rentenversicherung nicht wäre!.............

Stolpersteine gibt es überall – auch bei uns. Lest im nächsten Post: Die Deutsche Rentenversicherung und die Honorarpflegekräfte an sich.


Kann ein bischen dauern, aber ich bin dran

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